Klimaangepasste Forstwirtschaft

Die Forstwirtschaft ist seit langem mit sich ändernden Klimabedingungen vertraut. Bäume sind sehr langlebig und machen eine frühzeitige und vorausschauende Planung notwendig. Für das Wachstum von Bäumen sind Wichtige Größen Niederschlag und Temperatur  wichtige Einflussgrößen.

Chancen durch den Klimawandel:

  • Die erhöhte Jahresdurchschnittstemperatur führt als Chance zu einer Verlängerung der forstlichen Vegetationsperiode. Die Nutzung dieses Potenzials hängt jedoch stark von der Wasserverfügbarkeit in der Vegetationsperiode ab.

Risiken durch den Klimawandel:

  • Beim Niederschlag ist künftig mit einer leichten Verschiebung vom Sommer hin zum Winter zu rechnen. Eine Veränderung des Bodenwasserhaushaltes wäre die Folge, die z. B. zu langanhaltenden Nassphasen im Winter führen kann. Hohe Feuchtegehalte begünstigen zudem die Entstehung und Verbreitung von Schadorganismen wie Pilzen (z. B. Braun- und Rotfäule).
  • Die klimatische Wasserbilanz dürfte sich unter dem Einfluss des Klimawandels jedoch im Sommerhalbjahr spürbar gegenüber der Gegenwart verschlechtern.
  • Die veränderten Standortbedingungen führen zu Problemen beim Anbau von Bäumen, die nicht hitze- und trockenheitstolerant sind. Vor allem die Gemeine Fichte (Picea abies) ist unter den veränderten Bedingungen nicht angepasst, was zu Ertragseinbußen für die Forstwirtschaft führen kann, wenn diese Baumart weiterhin einen großen Anteil des Bestandes stellt.
  • Gleichzeitig ist mit Risiken durch häufigere Dürre- und Hitzeperioden zu rechnen, die Waldbrände begünstigen. Waldbrände entstehen zwar meist durch das Fehlverhalten von Menschen und seltener durch Selbstentzündungen, bestimmte klimatische Verhältnisse erhöhen aber die Gefahr von flächenhaften Waldbränden.
  • Höhere Durchschnittstemperaturen ermöglichen auch bessere Überdauerungs- und Ausbreitungsbedingungen für Schadinsekten wie Borkenkäfer, Eichen-Prozessionsspinner, Nonnenspinner oder Maikäfer.
  • Ebenso sorgen die höheren Durchschnittstemperaturen für weniger Bodenfrost, was die Anzahl der Tage, an denen die Wege auch mit schwerem Forstgerät befahrbar sind, reduziert.
  • Extreme Wettereignisse sind neben Dürre- und Hitzeperioden auch Starkregen und Stürme. Die großen Stürme der letzten Jahre (Lothar 1999, Kyrill 2007, Emma 2008, Xynthia 2010, Niklas 2015, Fabienne 2018) haben auch in Bayern beachtliche Schäden in Form von Windbruch oder Windwurf  hinterlassen.