Solaroffensive

Die regionale Erzeugung von Strom aus Erneuerbaren Energien deckt 57 % des Stromverbrauchs in der Region Bayreuth (Stadt und Landkreis). Das ist etwas mehr als der bayernweite (49 %) und der oberfränkische Durchschnitt (51 %)*. Der Strombedarf wird voraussichtlich bis zum Jahr 2045 um das 2,5-fache steigen, z. B. durch die Elektrifizierung des Verkehrs und durch die Nutzung strombetriebener Wärmepumpen als Gebäudeheizung (Studie von Fraunhofer ISE, 2021). Ohne weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien würde die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zukünftig drastisch steigen.

*(Quelle: Energieatlas Bayern, 31.12.2021)

Stadt und Landkreis Bayreuth wollen den Ausbau der erneuerbaren Energien in der Region weiter voranbringen.

Wie soll das Ziel erreicht werden?

• Die Bereitstellung des Online-Solarrechners und mehr Informationsveranstaltungen und Beratungsangebote sollen den Bürgern in der Region Bayreuth helfen, zu entscheiden, ob sich eine Photovoltaik-Anlage auch auf dem eigenen Dach lohnt.
   
• Stadt und Landkreis Bayreuth wollen als gutes Beispiel vorangehen und Photovoltaikanlagen auf den kommunalen Liegenschaften der Stadt und des Landkreises Bayreuth installieren.

• Flächeneffizient: Um dieselbe Strommenge wie auf einem PV-Dach zu erzeugen bräuchte man bei Windenergieanlagen auf dem Land die vierfache Fläche und bei Biogasanlagen sogar die 50-fache Fläche.
   
• Doppelnutzung möglich: PV Anlagen bieten die Möglichkeit der Doppelnutzung, z.B, kombiniert mit Landwirtschaft (Agri-PV) oder mit Parkplätzen (Solar-Carports).
   
• Sie sind wartungsarm, zuverlässig und langlebig.
   
• Schnell installierbar: PV-Anlagen sind im Vergleich zur Windkraft mit wesentlich geringeren Auflagen verbunden und können daher schneller und einfacher installiert werden.

Im Rahmen der regionalen Zusammenarbeit zwischen Stadt und Landkreis wurde im August 2022 eine Untersuchung der PV-Eignung (und z.T. der Gründacheignung) ausgewählter Gebäude und Parkplätze im Besitz des Landkreises und der Stadt Bayreuth in Auftrag gegeben.

Es wurden Gebäude mit großem Solarpotenzial ausgewählt. Mit der Untersuchung das Bayreuther Büro ENERGENT AG beauftragt.

Im Projekt wurden 25 Gebäude mit insgesamt 121 Dachflächen für ihre Photovoltaik-Eignung und einige Dächer auch auf die Eignung für ein Gründach oder eine Gründach/PV-Kombination untersucht. Außerdem wurden acht Parkplätze untersucht, ob sie sich für die Errichtung von Solarcarports eignen. Anschließend wurden für die geeigneten Dächer und Parkplatzflächen Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen angestellt. Dabei wurde u.a. die Höhe und der zeitliche Verlauf (Lastgang) des jeweiligen Stromverbrauchs berücksichtigt und ob die Wirtschaftlichkeit durch die Nutzung eines Stromspeichers verbessert werden könnte.

Für Umsetzung der Anlagen wurde eine Prioritätenliste erstellt, die sich an der Wirtschaftlichkeit der Umsetzung und der Höhe des zu erzielenden Stromertrags orientiert. Für die Umsetzung wurden auch gängige Betreiberkonzepte hinsichtlich ihrer Vor- und Nachteile vorgestellt (zum Beispiel Kauf und Eigenbetrieb, Anmietung der Anlage oder Verpachtung der Dachfläche).

Hier geht es zum Abschlussbericht der Machbarkeitsanalyse

Die Dachflächen der ausgewählten Gebäude haben ein Gesamtpotenzial für die Erzeugung von 2.2277 Megawattstunden Strom pro Jahr, womit man rund 760 Haushalte versorgen könnte (mit einem Jahresverbrauch von 3.000 Kilowattstunden). Hinzu kommt das Potenzial der Parkplätze mit rund 600.000 Kilowattstunden, womit man rund 200 Haushalte versorgen könnte.

Mit der Installation der Anlagen soll 2024 begonnen werden.

Landkreis: Am 13.03.2023 sprach sich der Ausschuss für Klima, Umwelt und Landwirtschaft für die Umsetzung der Photovoltaikanlagen auf den Gebäuden des Landkreises und der Parkplätze am Landratsamt und der Therme Obernsees. Außerdem soll geprüft werden, ob die Finanzierung über Haushaltsmittel des Landkreises erfolgt und / oder ergänzend Betreiberkonzepte mit Bürgerbeteiligung in Betracht kommen. 

Hier geht es zum Beschluss des Ausschusses

Die Kosten der Untersuchung werden zu 90 Prozent über das Bayerische Förderprogramm FöRLa gefördert. Die restlichen 10 Prozent teilen sich Stadt und Landkreis Bayreuth.