Solaroffensive

Mit einer gemeinsamen Solaroffensive wollen Stadt und Landkreis Bayreuth die Installation von Photovoltaikanlagen auf kommunalen Liegenschaften forcieren. Hierzu werden im Jahr 2022 rund 120 Dachflächen von Gebäuden im Eigentum der Stadt und des Landkreises sowie acht Parkplätze auf ihre Solareignung untersucht. Darüber hinaus werden die Informations- und Beratungsangebote für die Bürgerschaft weiter intensiviert.

Die Solaroffensive der Region Bayreuth

Hintergründe und Ziele

In der Region Bayreuth (Stadt und Landkreis) haben die erneuerbaren Energien einen Anteil von 70 % am Stromverbrauch. Dies ist deutlich mehr als der bayernweite (53%) und der oberfränkische Durchschnitt (57%). Aufgrund der zunehmenden Elektrifizierung des Verkehrssektors und der Zunahme von strombetriebenen Wärmepumpen für die Gebäudebeheizung wird allerdings der Strombedarf bis zum Jahr 2045 um das 2,5-fache zunehmen (Studie von Fraunhofer ISE, 2021). Wenn nicht synchron die erneuerbaren Energien ausgebaut werden, würden die Erneuerbaren dann nur noch 28% der Strombedarfs der Region Bayreuth decken können. Die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern würde also drastisch steigen.

Stadt und Landkreis Bayreuth erkennen daher die Notwendigkeit an, den Ausbau der erneuerbaren Energien in der Region weiter voranzubringen.

Neben einer Intensivierung der Beratungsangebote, zusätzlichen Informationsveranstaltungen und der Einrichtung eines Online-Solarrechners wollen Stadt und Landkreis mit einer Solaroffensive die Installation von Photovoltaikanlagen auf den kommunalen Liegenschaften der Stadt und des Landkreises Bayreuth forcieren. Photovoltaikanlagen haben in der Region bereits einen Anteil von 28% an der erneuerbaren Stromerzeugung und weisen aktuell die höchste Steigerungsrate auf, da sie einfach zu installieren sind.

Vorteile von Solaranlagen

  • Flächeneffizient: Um dieselbe Strommenge wie auf einem PV-Dach zu erzeugen bräuchte man bei Windenergieanlagen auf dem Land die vierfache Fläche und bei Biogasanlagen sogar die 50-fache Fläche.

  • Doppelnutzung möglich: PV Anlagen bieten die Möglichkeit der Doppelnutzung, z.B, kombiniert mit Landwirtschaft (Agri-PV) oder mit Parkplätzen (Solar-Carports).

  • Sie sind wartungsarm, zuverlässig und langlebig.

  • Schnell installierbar: Beim jetzt erforderlichen Ausbau der erneuerbaren Energie bieten sie den Vorteil, dass PV-Anlagen im Vergleich zur Windkraft mit wesentlich geringeren Auflagen verbunden und daher schneller realisiert werden können.

Solar-Eignungsuntersuchungen kommunaler Dächer und Parkplätze

Im Rahmen der regionalen Zusammenarbeit von Stadt und Landkreis Bayreuth wurde im August 2022 eine Untersuchung der PV-Eignung (und z.T. der Gründacheignung) ausgewählter Gebäude und Parkplätze im Besitz des Landkreises und der Stadt Bayreuth in Auftrag gegeben.

Die zu untersuchenden Gebäude beinhalten Liegenschaften mit großem Solarpotenzial.

Mit der Untersuchung wurde nach Durchführung einer beschränkten Ausschreibung ohne Teilnahmewettbewerb das Bayreuther Büro ENERGENT AG beauftragt. Die Untersuchung wird Ende 2022 abgeschlossen sein.

Im Rahmen des Projektes werden 25 Liegenschaften mit insgesamt 121 Dachflächen für ihre Photovoltaik-Eignung und in Einzelfällen auch auf Ihre Eignung für ein Gründach oder eine Gründach/PV-Kombination untersucht. Außerdem werden acht Parkplätze (für die Errichtung von Solarcarports) in die Untersuchung aufgenommen.

Vom Auftragnehmer wird bis Ende 2022 ermittelt werden, ob sich die vorausgewählten Dächer hinsichtlich ihres Bauzustands für die Errichtung von Dachsolaranlagen und/oder Dachbegrünungen eignen. Hierfür sind Vorort-Überprüfungen und die Auswertung von Gebäudeplänen erforderlich. Dabei gilt es zu ermitteln, ob das jeweilige Dach für mindestens 20 Jahre für eine PV-Anlage genutzt werden könnte.

Dann werden für die geeigneten Dächer und Parkflächen Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen angestellt. Dabei wird u.a. die Höhe und der zeitliche Verlauf (Lastgang) des jeweiligen Stromverbrauchs berücksichtigt. Außerdem wird geprüft, ob die Wirtschaftlichkeit durch die Nutzung eines Stromspeichers verbessert werden könnte.

Für die untersuchten Gebäude wird für die Umsetzung eine Prioritätenliste aufgestellt, die sich an der Wirtschaftlichkeit der Umsetzung und an der Höhe des zu erzielenden Stromertrags orientiert.

Um Umsetzungsoptionen aufzuzeigen, werden derzeit gängige Betreiberkonzepte hinsichtlich ihrer Vor- und Nachteile dargestellt (zum Beispiel Kauf und Eigenbetrieb, Anmietung der Anlage oder Verpachtung der Dachfläche).

Mit der Installation der Anlagen soll 2023 begonnen werden.

Untersuchte Gebäude der Stadt Bayreuth

o   Wirtschaftswissenschaftliches Gymnasium

o   Städtische Wirtschaftsschule

o   Dietrich-Bonhoeffer-Schule

o   Alexander-von-Humboldt-Realschule

o   Albert-Schweitzer-Mittelschule

o   Kaufmännische Berufsschule

o   Grund- und Mittelschule St. Georgen

o   Volksschule St. Johannis

o   Altstadtschule und Feuerwehr

o   Grundschule Laineck

o   Gymnasium Christianum Ernestinum 

o   Neues Rathaus

o   Schlossgalerie

o   Graf-Münster-Gymnasium Turnhallen

Untersuchte Gebäude des Landkreises Bayreuth

o   Johannes Kepler Realschule Bayreuth

o   Jugendstätte Haidenaab

o   Landwirtschaftsschule und AELF Bayreuth

o   Staatliches Berufliches Schulzentrum Bayreuth

o   Staatl. Realschule Pegnitz mit Hausmeisterhaus

o   Hotelfachschule Pegnitz

o   Staatliche Berufsschule Pegnitz

o   Berufsschulinternat Pegnitz

o   Hausmeisterhaus Gesamtschule Hollfeld

o   Wohngebäude

o   Jugendzeltplatzgebäude Hollfeld

o   Parkplatz Landratsamt Bayreuth

o   Parkplatz Therme Obernsees

Parkplatz Warmensteinach Seilbahn Ochsenkopf Süd

Wieviel Energie kann auf den Dächer erzeugt werden?

Allein die Dachflächen der ausgewählten Gebäude haben ein Gesamtpotenzial für die Erzeugung von 2.260 Megawattstunden Strom pro Jahr, womit man 750 Haushalte versorgen könnte (mit einem Jahresverbrauch von 3.000 Kilowattstunden). Hinzu kommt das Potenzial der Parkplätze, das im Zuge der Untersuchungen noch ermittelt wird.

90% Förderung

Die Kosten der Untersuchung werden zu 90 Prozent über das Bayerische Förderprogramm FöRLa gefördert. Die restlichen 10 Prozent teilen sich Stadt und Landkreis Bayreuth.

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