Anpassung an Erderwärmung

Der Landkreis Bayreuth hat begonnen, eine Klimaanpassungsstrategie mit einem Maßnahmenpaket zur Anpassung an die Folgen der Klimakrise aufzustellen. Die hierfür erforderliche Modellierung der künftigen Klimaentwicklung im Landkreis ist abgeschlossen. Die regionalen Klimaprognosen und die Handlungsfelder, die nach den Modellrechnungen am stärksten von der Erderwärmung betroffen sind, wurden im 2021 vorgestellt. Workshops zu den dringlichsten Handlungsfeldern fanden im Juli 2021 statt. Das Maßnahmenpaket wurde im Oktober 2021 beim Bayreuther Klimaschutzsymposium vorgestellt. Im Anschluss wurden eine Verstetigungsstrategie, ein Kommunikationskonzept und ein Controllingsystem erarbeitet. Die Umsetzung des Maßnahmenpaketes wurde vom Kreistag am 29.4.2022 beschlossen.

Infos zur Klimaanpassungsstrategie

Projekthintergrund und Meilensteine

Landrat Florian Wiedemann sieht aufgrund der globalen Erderwärmung große Herausforderungen auf die Region zukommen, denen sich der Landkreis im Sinne eines vorbeugenden Krisenmanagements frühzeitig stellen will.  Die Erstellung einer wissenschaftlich fundierten Strategie ist der erste Schritt und soll zu konkreten Maßnahmenvorschlägen führen.

Am 7.9.2020 folgte der Kreisausschuss einer Empfehlung des Ausschusses für Klima, Umwelt und Landwirtschaft, vorbehaltlich der Fördermittelzusage durch die Regierung von Oberfranken, ein Fachbüro mit der Erstellung einer Strategie zur Anpassung des Landkreises Bayreuth an die Folgen der Erderwärmung zu beauftragen.

Daraufhin wurden von der Regionalen Entwicklungsagentur des Landkreises Fördermittel aus dem Bayerischen Programm KommKlimaFör beantragt, der Zuwendungsbescheid erging am 18.11.2020. Die Förderquote beträgt 90%.

Parallel dazu wurde eine beschränkte Ausschreibung ohne Teilnahmewettbewerb durchgeführt und der Auftrag am 19.11.2020 an den günstigsten Bieter KlimaKom geG (Hummeltal) und deren Nachunternehmer Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz ThINK (Jena) vergeben.

Mit der Erstellung des Konzeptes wurde Ende 2020 begonnen, der Abschlussbericht wurde Ende Oktober 2021 vorgelegt. Die wichtigsten Ergebnisse des Konzeptes und der Maßnahmenkatalog wurden am 27. Oktober beim 5. Bayreuther Klimaschutzsymposiums, am 22.11.2021 im Ausschuss für Klima, Umwelt und Landwirtschaft vorgestellt und am 6.12.2021 im Kreisausschuss vorgestellt.

In der Sitzung am 6.12.2021 beschloss der Kreisausschuss die Umsetzung des Klimaanpassungskonzeptes inklusive des darin beschriebenen Maßnahmenpaketes sowie die Einrichtung eines entsprechenden Controllingsystems und empfahl dem Kreistag, einen gleichlautenden Beschluss zu fassen.

Die Thematik steht auf der Tagesordnung der Kreistagssitzung am 18.2.2022

Vorträge und Dokumentation der Auftaktveranstaltung

Die Expert*innen der KlimaKom geG und desThüringer Instituts für Nachhaltigkeit und Klimaschutz stellten bei einer Online-Auftaktveranstaltung am Mittwoch, 5. Mai, von 14-16 Uhr die ersten Ergebnisse der regionalen Klimaprognosen sowie jene Handlungsfelder vor, die nach den Modellrechnungen am stärksten von der Erderwärmung betroffen sein werden.

Dokumentation der Auftaktveranstaltung

Vorträge als PDF

Vorträge als Videos

Die Videos zu den Vorträgen und der Diskussion können auf dem Youtube-Kanal  des Landkreises Bayreuth angesehen werden.

Workshops zu den Anpassungsmaßnahmen (Juli 2021)

Die Workshops zur Entwicklung von Anpassungsmaßnahmen fanden in der Woche vom 12. bis 16. Juli 2021 statt. Hierbei brachten sich über 50 Teilnehmer*innen aus Wissenschaft, Politik, Kommunen, Verwaltung, Fachinstituten, Umweltorganisationen und Zivilgesellschaft mit ihrer jeweiligen Perspektive und Expertise ein.

In fünf Workshops zu den Handlungsfeldern Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Wasser, Boden, Tourismus, Verkehr, Infrastruktur, Gesundheit und Bevölkerungsschutz wurden im Juli 2021 erste Ideen für Klimaanpassungsmaßnahmen im Landkreis Bayreuth entwickelt und diskutiert.

Die genannten Handlungsfelder sind nach Analysen der KlimaKom geG und der ThINK GmbH im Landkreis Bayreuth von den Folgen der Erderwärmung besonders betroffen.

Aktuell werden von den beauftragten Büros und dem Klimaschutzmanagement die Ergebnisse der Workshops ausgewertet - über 30 Projektvorschläge - und die Details zur Umsetzung der Schlüsselprojekte erarbeitet.

Die Ergebnisse werden am 27./28. Oktober 2021 im Rahmen des 5. Bayreuther Klimaschutzsymposiums vorgestellt.

Abschlussveranstaltung

Die Abschlussveranstaltung zum Klimaanpassungskonzept fand am 27.10.2021 beim 5. Bayreuther Klimaschutzsymposium statt. Dort wurden die Ergebnisse der Klimamodellierung, die Handlungsfelder sowie das Maßnahmenpaket vorgestellt und diskutiert. Außerdem wurde - auch aus anderen Regionen - über best practice Beispiele für Klimaanpassung berichtet.

Zur Dokumentation der Vorträge

Weiteres Vorgehen / Aktuelles

Optionen für die Umsetzung des Maßnahmenpaketes

Für die zielorientierte Umsetzung des Anpassungskonzeptes ist es erforderlich, Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten festzulegen und die Anpassung an die Folgen des Klimawandels als Querschnittsaufgabe zu verankern. Über die neue Bundesförderrichtlinie für Klimaanpassung wäre es möglich,

80% Förderung der Personalkosten für eine auf drei Jahre befristete Personalstelle zu erhalten sowie zusätzlich  
5.000€ für Öffentlichkeitsarbeit und 5.000€ für Beteiligung relevanter Akteure
Außerdem könnte eine ausgewählte Klimaanpassungsmaßnahme aus dem Klimaanpassungskonzept mit 50% gefördert werden, die maximale Zuwendung hierfür beträgt 200.000 €.
Ein wesentliche Fördervoraussetzung ist, dass der Kreistag die Umsetzung des Klimaanpassungskonzeptes beschließt.

Daher beschloss der Kreisausschuss am 6.12.2021 die Umsetzung des Klimaanpassungskonzeptes inklusive des darin beschriebenen Maßnahmenpaketes sowie die Einrichtung eines entsprechenden Controllingsystems und empfahl dem Kreistag (um den förderrechtlichen Voraussetzungen zu entsprechen), einen gleichlautenden Beschluss zu fassen. 

Der Kreistag beschloss die Umsetzung des Maßnahmenkatalogs in seiner Sitzung am 29.4.2022.

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Die Entwicklung der Strategie wird gefördert durch den Freistaat Bayern, Umwelt-Förderschwerpunkt „Klimaschutz in Kommunen“ im Klimaschutzprogramm Bayern 2050 (KommKlimaFöR)

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