05.10.2016

Ergebnisse des Bayreuther Klimaschutzsymposiums 2016

"Energiewende kostet. Aber keine Energiewende kostet die Zukunft", so Franz Alt in Bayreuth.

 „Wir können das Schlimmste noch verhindern“

Bayreuther Klimaschutzsymposium zeigt den Ernst der Lage und macht trotzdem Mut

Das Bayreuther Klimaschutzsymposium informierte am 4.10.2016 in einem Mix aus Fachvorträgen und Themenforen über Klimaschutzthemen unter globalen und regionalen Blickwickeln.  Im Mittelpunkt standen Informationen zu einer nachhaltigen (Elektro)Mobilität, zu Batteriespeichern für erneuerbare Energien, den Nachhaltigkeitsinitiativen der Region Bayreuth, der Klimaforschung an der Universität Bayreuth, den Klimaschutzprojekten im Landkreis Bayreuth sowie zur dem Konzept der Postwachstumsökonomie. Der renommierte Fachjournalist und Fernsehmoderator Dr. Franz Alt stellte in einem engagierten Gastvortrag die Frage "Sind wir noch zu retten?"

So wie die Themen war auch der Teilnehmerkreis breit gefächert. Die 130 Teilnehmer kamen aus der Bürgerschaft, von Kommunen, Fachfirmen, Fachinstitutionen, Kirchen, Behörden, der Landwirtschaft sowie aus Vereinen und Nicht-Regierungsorganisationen.

Bayreuther Landrat forciert Klimaschutz im Landkreis

Landrat Hermann Hübner  hob bei der Eröffnung der Veranstaltung die gute Zusammenarbeit zwischen der Universität und der Bioenergieregion Bayreuth hervor, welche sich aktuell schwerpunktmäßig auf Klimaschutzthemen erstreckt. Im Landkreis hat Hermann Hübner mit dem Klimaschutzmanagement eine neue Organisationseinheit geschaffen, welche die Maßnahmen aus dem Klimaschutzkonzept des Landkreises umsetzen soll. Hierzu gehöre in erster Linie Informations-, Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit. Das Klimaschutzsymposium sei Teil einer ganzen Reihe von Fachveranstaltungen, die vom Klimaschutzmanagement organisiert würden. Daneben umfasse der Maßnahmenplan konkrete Projekte wie z.B. ein Energiemanagement für kommunale Liegenschaften oder den Aufbau einer Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge.

Das Grußwort können Sie hier ansehen. 

Oberfranken wird immer wärmer: Die letzten beiden Jahre waren in Bayreuth die wärmsten seit Aufzeichnungsbeginn

Wie sich der Klimawandel auf Oberfranken auswirkt, darüber informierte Christoph Thomas, Professor für Mikrometeorologie an der Universität Bayreuth. Prof. Thomas erläuterte, dass die Bayreuther Universität über drei eigene Klima-Messstationen in Bayreuth und im Fichtelgebirge verfügt. Diese Stationen liefern seit 20 Jahren wichtige Messwerte, die in die Klimamodelle einfließen. Das Ergebnis: Der durch den Klimawandel bedingte Temperaturanstieg in Oberfranken ist mit ca. +0,4 Grad Celsius pro zehn Jahre auf gleicher Höhe wie im bundesweiten Durchschnitt. Anders als noch am Ende des 20. Jahrhunderts werden jedoch alle Monate wärmer, nicht nur die Wintermonate. Die Monate mit den stärksten Erwärmungen sind April, Juni, Juli und November. In Bayreuth waren die Jahre 2014 und 2015 die wärmsten seit Aufzeichnungsbeginn im Jahre 1850 mit jeweils knapp zwei Grad Celsius wärmer als Normal (Referenzperiode 1981-2010). Auch im aktuellen Jahr 2016 geht dieser Trend der sehr warmen Temperaturen weiter, vor allem der Februar 2016 war fast vier Grad zu warm.

Bei den Jahresniederschlägen lässt sich jedoch kein eindeutiger Trend verzeichnen. Im Gegensatz dazu wird der Frühjahrsmonat April deutlich trockener mit einer Abnahme von vier Litern/m2 pro 10 Jahre. Weiterhin haben wir eine Veränderung der Frostperioden im Bayreuther Tal festgestellt: Der letzte Frost des Frühjahrs rückt immer früher, der erste Frost des Herbsts immer später, so dass sich insgesamt die Länge der frostfreien Periode verlängert. Diese Beobachtung könnte eine Verlängerung der Vegetationsperiode bedeuten, wenn das Wasser für die Verdunstung ausreichte. 

Den vollständigen Vortrag können Sie hier ansehen. 

Der Diskussionsbedarf nach den Vorträgen war groß.

Kann „Homo Dummkopf“ die Klimakatastrophe abwenden?

Der Journalist und Bestsellerautor („Die Sonne schickt uns keine Rechnung“) Dr. Franz Alt führte mit eindrucksvollen Bildern und griffigen Formulierungen wie „Energiewende kostet, aber keine Energiewende kostet die  Zukunft!“ die Dringlichkeit des Problems vor Augen. Alt setzt auf einen Mix aus allen erneuerbaren Energien, sein Herz schlägt jedoch seit vielen Jahren vor allem für die Energie der Sonne. „Sind wir noch zu retten?“, war sein Vortrag betitelt. Franz Alt hält die Frage nach wie vor für offen, da die Strategien zur Abwendung einer Klimakatastrophe zwar bekannt und die erforderlichen Maßnahmen auf der Hand lägen. „Wir können das Schlimmste noch verhindern“, so Franz Alt,  ob aber der „Homo Dummkopf“ auch entsprechend handeln werde, sei derzeit durchaus fraglich.

Auch ein grünes Wachstum löst das Ressourcenproblem nicht

Wie ernst die Lage in der Tat ist, verdeutlichte Manfred Miosga, Professor für Stadt- und Regionalentwicklung an der Universität Bayreuth. Trotz vieler Anstrengungen seien wir weit davon entfernt, die Klimaziele zu erreichen. Dabei müssten wir eigentlich sofort drastische Maßnahmen ergreifen. Denn schon 2035 dürften gemäß einer Greenpeace-Studie keine Treibhausgase mehr ausgestoßen werden, wenn die in Paris vereinbarten Ziele erreicht werden sollen, die Erderwärmung möglichst auf unter 1,5 Grad zu begrenzen. Das heißt, bis dahin dürfe es keine mit Öl-, Gas oder Kohle betriebenen Heizungen mehr geben und auch keine Fahrzeuge, die mit Benzin- oder Dieselmotoren angetrieben werden. Der Stromverbrauch müsse dann zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien gedeckt werden. Eine gewaltige gesellschaftliche Transformation stehe somit bevor, die vermutlich nicht ohne Konflikte ablaufen werde. Miosga machte zudem deutlich, dass auch der Gedanke eines „Grünen Wachstums“ letztlich ein Irrweg ist. Denn auch grüne Technologien brauchen Rohstoffe. Selbst Elon Musk, der Gründer von Tesla, räumte ein, dass sich eine positive Energiebilanz seiner 90 KWh-Batterie erst nach rund 100.000 mit Grünstrom gefahrenen km einstellt. Auch neue effiziente Technik bei Elektro-Geräten oder spritsparende Automobile führten insgesamt oft nicht zu den gewünschten Einspareffekten, weil dann mehr Geräte angeschafft, bzw. mehr Kilometer gefahren würden. Solche Rebound-Effekte ließen sich vielfach belegen. So ist trotz aller Effizienzsteigerungen bei den Verbrennungsmotoren der Gesamtkraftstoffverbrauch angestiegen. Die Lage ist ernst, aber es fehlen schlüssige Lösungskonzepte. Mit „Immer mehr Wachstum“ und nur mit technologischen Lösungen jedenfalls sei das Problem nicht in den Griff zu bekommen. Es braucht vor allem kulturelle Veränderungen. Ein interessanter Ansatz sei die Postwachstumsökonomie, wie sie unter anderem von dem Ökonomen Nico Paech vertreten werde.

Den vollständigen Vortrag können Sie hier ansehen. 

Verkehr verursacht im Landkreis Bayreuth mehr als die Hälfte der Treibhausgasemissionen

Wie der Landkreis Bayreuth beim Klimaschutz vorgeht, trug Bernd Rothammel, der Leiter des Klimaschutzmanagements des Landkreises, vor. Da Klimaschutz immer noch als freiwillige Leistung der Kommunen gilt, können Klimaschutzprojekte auf kommunaler Ebene in den meisten Fällen, so auch im Landkreis Bayreuth, nur über Fördermittel realisiert werden. Die Region habe aber eine gute Ausgangsposition, weil sie sich 2009 als Bioenergie-Modellregion qualifiziert habe und sechs Jahre beim Aufbau eines Netzwerkmanagement und bei konkreten Bioenergieprojekten mit  Bundesmitteln unterstützt wurde. Darauf aufbauend hab der Landkreis Bayreuth ein Klimaschutzkonzept erstellt und zur dessen Umsetzung die neue Organisationseinheit Klimaschutzmanagement geschaffen. Die Mittel hierfür kämen zu 65% aus der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundes. Der Landkreis weise beim Strom einen Anteil von 57%  an erneuerbaren Energien und bei der Wärme von 24 Prozent auf. Mehr als die Hälfte des Gesamtenergieverbrauchs und der Treibhausgasemissionen gehe aber auf den Sektor Verkehr zurück, gefolgt von dem Energieverbrauch für Wärmeerzeugung. Diesen beiden Bereichen müsse man sich daher bei Klimaschutzprojekten vordringlich widmen. Den vollständigen Vortrag können Sie hier ansehen.

Nach diesen Vorträgen kamen die Teilnehmer des Symposiums in kleinerer Runde in drei parallel stattfindenden Fachforen zusammen.

Elektromobilität ist keine Modeerscheinung

Im von Klimaschutzmanagerin Katrin Ziewers moderierten Forum Elektromobilität stellte zunächst Dr. Guido Weißmann, Bayern innovativ Gesellschaft für Innovation und Wissenstransfer mbH, die Frage „Ist Elektromobilität ein Megatrend oder eine Modeerscheinung?“  Schnell wurde klar, dass von einer kurzfristige Mode keine Rede sein kann. Allerdings gebe es aktuell noch mehrere Hemmnisse bei Ausbau der Elektromobilität. So hätten 70% der Deutschen keine Möglichkeit, ein Fahrzeug zu Hause zu laden (Mieter). Deswegen sei die (fehlende) Ladeinfrastruktur zugleich das größte Hemmnis und die Stellschraube, um Elektromobilität auf die Straßen zu bringen. (Benzin) Tanken sei kein Bestandteil von Mobilität – Strom-Laden solle es deswegen auch nicht sein. Das Auto solle dort geladen werden, wo es sowieso steht, dann sind auch die längeren Ladezeiten irrelevant, zum Beispiel zu Hause in der Garage (falls möglich), beim Arbeitgeber oder an touristisch attraktiven Standorten.

Den vollständigen Vortrag können Sie hier ansehen.

Elektromobilitätskonzept: 90 Prozent der Dienstfahrten des Landratsamtes wären elektrisch möglich

Erste Ergebnisse des Elektromobilitätskonzeptes des Landkreises Bayreuth, nämlich eine Analyse der Dienstfahrten des Landratsamtes, stellte Knut Petersen von der EcoLibro GmbH vor, die mit der Erstellung des Konzeptes beauftragt wurde. Bereits heute seien 90% der Landratsamt Dienstfahren elektrisch möglich, da sie eine Strecke von weniger als 80 km zurücklegen.

Den vollständigen Vortrag können Sie hier ansehen.

 

Erfahrungsbericht: „Elektromobilität ist genial“

Einen Erfahrungsbericht aus der Sicht eines E-Mobilisten gab Reinhard Budde aus Bindlach. Er informierte über die Ladesäuleninfrastruktur in Stadt und Landkreis Bayreuth, die derzeit wie in den meisten Regionen erst ganz am Anfang stehe. Sein Fazit fiel aber trotz aller noch vorhandenen Schwierigkeit sehr positiv aus: „Trotz aller Hürden: Elektromobilität ist genial.“

Den vollständigen Vortrag können Sie demnächst hier ansehen.  

Batteriespeicher sind die Schlüsseltechnologien für die Energiewende. Marktübersicht online verfügbar.

Zwei Fachvorträge stellten das Thema Batteriespeicher aus verschiedenen Perspektiven dar. Zunächst gab Karl Weber vom Netzwerk C.A.R.M.E.N. e.V. einen Marktüberblick aus neutraler Warte. Laut Weber sind Batterien eine Schlüsseltechnologie für die Energiewende und die Mobilität. Stromspeicher boomen, vor allem in Bayern und das Marktpotenzial ist riesig. C.A.R.M.E.N. e.V bietet auf seiner Webseite eine Marktübersicht über 239 Speichersysteme. Die nächste Aktualisierung ist für November 2016 geplant.  Vor einer Kaufentscheidung solle man sich unbedingt vorher beraten lassen, da jede Batterie individuell zur jeweiligen PV-Anlage und zum Nutzerverhalten passen müsse. Fördermittel für Batteriespeicher können aus dem KfW Programm „Erneuerbare Energien –Speicher“ oder aus dem 10.000 Häuser Programm beantragt werden.

 Den vollständigen Vortrag können Sie hier ansehen.

Trend geht zu Lithium-Ionen-Speicher, Lebensdauer von über 20 Jahren möglich

Bei Batterien zur Speicherung des auf dem eigenen Dach erzeugten Photovoltaikstroms gehe der Trend zur Lithium-Ionen Batterie. Neue Modelle erreichten inzwischen eine Lebensdauer von über 20 Jahren. Preissenkungen seien mittelfristig zu erwarten. Batteriespeicher kosteten aktuell ab ca. 1.600 Euro / kWh. Wirtschaftlich rentabel seien sie daher momentan noch nicht. 

Neue Geschäftsmodelle für Batteriespeicher

Daher gibt es auch neue Geschäftsmodelle, bei denen der Endkunde die Batterien nicht selbst kauft, wie Dr. Armin Keinath, Vertriebsleiter der Caterva GmbH in dem zweiten Fachvortrag ausführte. Die Caterva GmbH verbindet viele Einzelspeicher, die in unterschiedlichen Häusern und Regionen stehen,  zu einem virtuellen Großspeicher, der zur Stabilisierung des Stromnetzes eingesetzt wird. Wenn im Stromnetz ein Kraftwerk ausfällt, wird aus dem virtuellen Großspeicher innerhalb von Sekunden Strom eingespeist. Im umgekehrten Fall, wenn das Netz z.B. an windigen sonnigen Tagen aufgrund des Wind- und Sonnenstroms überlastet ist, kann aus dem Netz Energie in den virtuellen Großspeicher abgegeben werden. Für diese Stabilisierungsleistung lassen sich auf dem Markt für primäre Regelenergie jährliche Erlöse  von durchschnittlich 165.000 Euro pro MW Regelenergieleistung erzielen. Die einzelnen Speicher haben eine Speicherkapazität von 20 kWh und sind geeignet für PV-Anlagen bis 10 kWp. Die Caterva GmbH ermöglicht Energieversorgern neue, innovative Geschäftsmodelle, wie z.B. Pachtverträge für deren Kunden anzubieten. Während der Laufzeit von 20 Jahren erhalten Kunden Freistrom bis zur Höhe der auf dem Dach erzeugten Strommenge. Wie viel dann effektiv die Kilowattstunde kostet, ist von der Höhe der erzeugten Strommenge abhängig. Verbindliche Aussagen hierzu wurden während des Forums nicht getroffen.

Den vollständigen Vortrag können Sie hier ansehen.

 

Nachhaltigkeitsinitiativen aus der Region Bayreuth stellen sich vor

Klimaschutz erfordert nicht nur neue technische Lösungsmöglichkeiten, sondern auch Suffizienz- und Subsistenzmaßnahmen, die maßgeblich für eine Reduktion unserer Ressourcen- und Energiebedarfe beitragen. Dieser Prämisse fühlen sich Nachhaltigkeitsinitiativen aus Bayreuth und dem Landkreis verpflichtet.

Daniel Hornstein stellte die Solidarische Landwirtschaft Bayreuth vor: Solidarische Landwirtschaft sorgt sich um eine lebendige, verantwortungsvolle Landwirtschaft, die die Existenz der dort arbeitenden Menschen sicherstellt und einen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung leistet. Ziel ist die Förderung einer regionalen und ökologischen Landwirtschaft. Die Lebensmittel fließen in einen transparenten Wirtschaftskreislauf, der von den Ernteteiler_innen mit organisiert und finanziert wird. Die Ernte findet ihren Weg vom Feld direkt zum Verbraucher auf den Teller.

Foodsharing Bayreuth wurde von Anja Zeilinger vertreten. In Bayreuth wandern täglich ca. 16 Tonnen Lebensmittel in die Tonne. Foodsharing ist eine ehrenamtliche und geldfreie Initiative, deren Ziel es ist, Lebensmittelverschwendung durch Aufklärungsarbeit und aktives “Retten” zu verhindern. Gerettet werden können Lebensmittel durch ein aktives Teilen bspw. durch Fairteiler, die mit Regal und Kühlschrank im TransitionHaus und mit Regal im Eingangsbereich des RW21 stehen. Foodsharing hat sich zum Ziel gesetzt, eine neue Kultur der Achtsamkeit gegenüber Essen zu leben. Eine neue Kultur der Achtsamkeit soll schließlich dazu führen, dass sich die Initiative überflüssig macht, da keine Lebensmittel mehr verschwendet werden.

Die Essbare Stadt Bayreuth, die von Ursula Grüner vorgestellt wurde, versucht auf öffentlichen Flächen den Menschen das Gärtnern nahe zu bringen. Jede und jeder ist eingeladen, zu säen, zu gießen, Unkraut zu jäten und zu ernten. Auch Bildungsangebote flankieren das Angebot der Essbaren Stadt. Ein Feld der Essbaren Stadt liegt in der Hammerstadt in der Nähe des Geländes der Landesgartenschau.

Der Verein Oekobil e.V – von Christian Josef Beitlich vorgestellt – bietet in Bayreuth Carsharing an. Carsharing heißt, dass sich mehrere Menschen ein Auto teilen. Carsharing ist die preisgünstige und umweltfreundlichere Alternative zu wenig genutzten Privatautos, Zweitwagen und Firmenwagen. Wenn der eigene PKW weniger als 12.000 km im Jahr gefahren wird, kann mit Carsharing Geld gespart werden. Neben dem individuellen Einspareffekt wird ein umweltfreundliches Verkehrskonzept unterstützt: Carsharing reduziert die Zahl der Autos auf unseren Straßen und ist eine ideale Ergänzung zu Bus, Bahn, Fahrrad und Fußgänger.

Janis Schiffner stellte das Reparatur-Café und das Transition Haus Bayreuth vor: Das Reparatur-Café versucht gemeinsam mit einem Elektriker, einem Schreiner, einem Fahrradmechaniker und einem Techniker bei beinahe allen Reparaturen im Alltag zu unterstützen. Nach dem Besuch sollen die Alltagsgüter wieder funktionieren und jede und jeder soll etwas dazugelernt haben. Das TransitionHaus Bayreuth, direkt neben der Regierung von Oberfranken in der Ludwigstraße 24, wurde ins Leben gerufen, um die Ideen der Transitionsbewegung umzusetzen. Es ist Treffpunkt für Initiativen, Vereine und Aktivitäten rund um das Thema Nachhaltigkeit.

Der Papier Pilz  wurde von Silvia Wiegel und Minh Hoang, zwei Studierenden der Universität Bayreuth, vorgestellt und hat sich zur Aufgabe gemacht, der Papierverschwendung Einhalt zu gebieten. Fehldrucke und einseitig beschriebene Blätter werden gesammelt und zu Blöcken in vielen Größen weitergearbeitet.

 

Die Initiativen haben zum Ziel, Verschwendung zu reduzieren, die Nutzungsdauer von Konsumgütern zu verlängern, Konsumgüter zu teilen und die Gesundheit durch den Anbau von biologischen Lebensmitteln zu fördern und dabei regionale Kreisläufe zu stärken. Sie alle vereint die Orientierung an der Prämisse der Nachhaltigkeit: Ökologische Verantwortungsübernahme vereinen sich mit den Prinzipien der Solidarität und des Teilens. Gemeinschaft und ein starkes Miteinander prägen das Ausprobieren von neuen  Formen des Versorgens und des Konsumierens sowie der Mobilität. Zudem wollen einige der Initiativen Menschen befähigen, wieder „mit ihren Händen“ aktiv werden und eigenständig Lebensmittel anzubauen, Konsumgüter zu reparieren und die handwerklichen Fähigkeiten zu schulen. Re-Skilling lautet der Fachbegriff hierfür. Die Initiativen sind durch ein enormes ehrenamtliches Engagement getragen und entstehen selbstorganisiert „bottom-up“ und nutzen vorhandene Ressourcen wie die eigene Garage als Verteilerstation für die Lebensmittel. Sie sind offen für neue Mitglieder, neue Ideen und neue Strukturen des gemeinschaftlichen Arbeitens. Sie finanzieren sich z.T. durch neue Finanzierungsmodelle wie Crowd Sourcing (Papier Pilz) und einer einkommensorientierten Bezahlung der Lebensmittel im Rahmen der Ernteteiler. Alle sind eingeladen, die Initiativen kennenzulernen.

 

Wie bewerten die Teilnehmer das Klimaschutzsymposium?

An die 129 Teilnehmer des Symposiums wurden Feedbackbögen zur Evaluierung der Veranstaltung ausgegeben.

Die vollständige Auswertung der Befragung kann hier eingesehen werden.

Die Teilnehmer bewerteten das Symposium insgesamt mit der Schulnote 1,7. Die Hauptvorträge wurden mit 1,6 bis 2,1 bewertet, die Fachforen von 1,9 bis 2,5.

Das Feedback der Teilnehmer war somit grundsätzlich positiv.  Die Mehrzahl bewertete die Veranstaltung mit gut bis sehr gut. Allerdings gab es eine Reihe von Rückmeldungen, welche sich ein stringenteres Zeitmanagement, einen lockereren Zeitplan und mehr Zeit für Kontakte und Diskussionen gewünscht haben, was die Organisatoren Anregung für das nächste Symposium in 2017 aufgreifen werden.

 

 

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