19.03.2020

Gemeinsam für mehr Klimaschutz in kommunalen Gebäuden

Interkommunales Energiemanagement gestartet

Kommunen schließen sich zusammen, um Gebäude zu optimieren

Bildunterschrift:

Einer für alle, alle für Energieeffizienz.  Von links: Landrat Hermann Hübner, 1. Bürgermeister Holger Bär, Goldkronach, Klimaschutzmanagerin Gesa Thomas, 1. Bürgermeister Harald Schlegel, Gefrees. Nicht im Bild: 1. Bürgermeister Uwe Raab, Pegnitz. © Landkreis Bayreuth

Viele Rathäuser, Schulen, Schwimmbäder und andere kommunale Gebäude verbrauchen mehr Energie, als klimaverträglich wäre. Damit CO2-Emissionen und Energiekosten künftig sinken, haben der Landkreis Bayreuth und die Städte Pegnitz, Goldkronach und Gefrees ein interkommunales Energiemanagement gestartet.

Mehr Infos zum Energiemanagement

Warum braucht man ein Energiemanagement?

Erfolgreicher Klimaschutz in Kommunen beginnt mit einer deutlichen Verringerung des Strom- und Wärmebedarfs der kommunalen Gebäude. Das ist nicht einfach, denn jedes Gebäude hat ein ganz eigenes Zusammenwirken von Bausubstanz, Raumverteilung, Heiz- und Lüftungssystemen, und nur speziell geschulte Experten können die Einsparpotenziale fundiert beurteilen. Da dies im interkommunalen Verbund effizienter zu bewerkstelligen ist, haben der Landkreis und die Städte Pegnitz, Gefrees und Goldkronach ein gemeinsames Energiemanagement ins Leben gerufen.  Die Finanzierung wurde ermöglicht durch Fördermittel des Bayerischen Innenministeriums.

Wer begleitet das Projekt fachlich?

Energieeffizienzexperten des Instituts für Energieforschung (IfE) der Technischen Hochschule Amberg-Weiden werden das Projekt begleiten. Vorbereitend nahmen sie seit November 2019 Verwaltungsgebäude, Schulen, Kitas, Feuerwehrhäuser, Stadthallen, Schwimmbäder, Sportstätten und Kläranlagen genau unter die energetische Lupe.

Wie geht man beim Energiemanagement vor?

Nach der Gebäudebegehung und Aufnahme der Grunddaten wird ein spezielle Energiemanagementsoftware installiert. Diese ermöglicht es, die Verbrauchsdaten schnell und einfach auszuwerten und Stellschrauben für Energieverbrauchs- und Kostensenkungen zu finden. Hausmeister und Verwaltungspersonal werden im Rahmen des Projektes fortgebildet, damit sie das Energiedatenmanagement auch nach Ende der Förderung mit Hilfe der Software zuverlässig und mit geringem Aufwand weiterführen können.

Die beteiligte Kommunen treffen sich regelmäßig zu Workshops. So können Erfahrungen ausgetauscht und die Teilnehmer können voneinander lernen.

Natürlich soll es aber nicht bei der Datenauswertung bleiben. Für jedes Gebäude soll im Rahmen des Energiemanagements ein Sanierungsfahrplan entstehen, der sinnvolle Maßnahmen nach Kosten-Nutzen-Verhältnis vorschlägt.

Welche Einsparungen sind möglich?

Energieeffizienz lohnt sich gleich doppelt: Bisher werden in Kommunen jedes Jahr laut Deutscher Energieagentur 3,8 Milliarden Euro für Strom- und Wärmeversorgung der Liegenschaften ausgegeben. Durch energieeffiziente Gebäude können Kommunen viel Geld sparen und gleichzeitig die Treibhausgasemissionen senken.

10 bis 15 Prozent Einsparung können sogar ohne Investitionen erreicht werden, etwa durch Umstellen der Heizungs- oder Lüftungssysteme oder Anpassung des Nutzerverhaltens.

Bis zu 80 Prozent Einsparung sind durch die Umsetzung hocheffizienter Sanierungsmaßnahmen möglich, zum Beispiel durch Dämmung der Außenhülle, Umstellung des Heizungssystems oder geschickte Abwärmenutzung.

Und was bringt das Projekt für den Klimaschutz?

Das interkommunale Projekt dient zum Erreichen der Klimaziele auf regionaler und nationaler Ebene: Bis 2050 soll in Deutschland ein nahezu klimaneutraler Gebäudebestand erreicht werden. Der Klimapakt der Europäischen Metropolregion Nürnberg nennt Energiemanagement bei kommunalen Gebäuden als entscheidend, um dieses Ziel zu erreichen.

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