02.02.2010

Neues Bioenergie-Nahwärmeprojekt in Benk

Mit Bioenergie-Nahwärmenetzen unabhängig von Energieimporten

Filmbericht von TVO

Landrat Hermann Hübner öffnete am 2.2.2010 das Ventil für Bioenergie-Nahwärme aus einer Biogasanlage. Seitdem kann in 40 Familien des Bindlacher Ortsteils Benk die Ölheizung ausbleiben. Klimafreundliche Nahwärme aus Bioenergie hält stattdessen die Häuser auch im tiefsten Winter wohlig warm. Das Beispiel der Nahwärmegenossenschaft Benk zeigt, wie man im ländlichen Raum unabhängig von Energieimporten werden und damit gleichzeitig einen großen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann. Das Netz spart jährlich 100 000 Liter Heizöl und über 300 Tonnen CO2. 25 Haushalte (davon 2 gewerblich genutzt) werden mit umweltfreundlicher Wärme aus einer Biogasanlage versorgt.

Das Biogas entsteht bei der Vergärung von Gülle und Energiepflanzen und wird in einem Blockheizkraftwerk (BHKW) in Strom umgewandelt. Mit der dabei entstehenden Abwärme können über das Nahwärmenetz die angeschlossenen Häuser beheizt werden. Damit ist im gesamten Jahresverlauf eine optimale Energieeffizienz gewährleistet ist, wird mit der Abewärme des BHKW auch eine Hackschitzeltrocknungsanlage betrieben. Die Gärreste der Biogasanlage gehen als hochwertiger Dünger wieder zurück auf die landwirtschaftlichen Nutzflächen und schließen damit den Nährstoffkreislauf.

Tüchtige Organisatoren und effiziente Projektumsetzung

Besonders eindrucksvoll ist, in wie kurzer Zeit das Projekt auf die Beine gestellt wurde: Gerade mal eineinhalb Jahre liegen zwischen der ersten Idee im Jahr 2008 bis zur Inbetriebnahme! In dieser Zeit wurden Bürgerversammlungen abgehalten, der Wärmebedarf ermittelt, die Rechtsform festgelegt, eine Genossenschaft gegründet und ein Planungsbüro beauftragt. Dann folgten Ausschreibung und Vergabe der Bauleistungen, Fördermittelbeantragungen und die Klärung der Finanzierung. Mit den Bauarbeiten konnte bereits im September 2009 begonnen werden, der Probebetrieb läuft mit Erfolg seit November 2009, so dass wir heute gemeinsam das Nahwärmenetz Benk offiziell in Betrieb nehmen können. Diese enorme Leistung geht auf private Initiative von engagierten Bürgern zurück. Es zeigt, was auch in wirtschaftlicher schwieriger Zeit möglich ist, wenn man den Mut aufbringt, neue Wege zu gehen. Initiatoren waren Max Fuchs, Klaus Schönheiter und Steffen Kohl, denen ich ganz besonders für Ihren Einsatz danke, nicht zu vergessen auch Petra und Manfred Panek, Marcel Tölle und Manfred Müller und viele andere, die das Projekt engagiert unterstützen. 

Bioenergie-Pionierregion Bayreuth

Die Region Bayreuth ist in Sachen Bioenergie eine echte Pionierregion: Nahwärmenetze, die mit Energie aus Biogas oder Hackschnitzeln versorgt werden, gibt es außer in Benk auch in Hollfeld, Pegnitz, Bayreuth, Guttenthau und Wirbenz. Ebenfalls auf private Initiative ist in Speichersdorf ein Nahwärmenetz in Vorbereitung, welches neben Bioenergie auf einen Solarenergiespeicher als Energieträger setzt.

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